Späte Diagnose ermöglicht
Fortschreiten der Erkrankung

Das individuell unterschiedlich ausgeprägte Krankheitsbild der Eosinophilen Ösophagitis erschwert die Diagnose. Verzögerungen bei der Diagnose und eine fehlende Behandlung begünstigen das Fortschreiten potenziell irreversibler Gewebeveränderungen.3,4 In der Folge führen diese Gewebeveränderungen zu einer fortschreitenden Dysfunktion der Speiseröhre und einem damit einhergehenden erhöhten Risiko für Bolusimpaktion und notwendigen Dilatationen. Je nach Alter der Patienten* dauert es unterschiedlich lange, bis die Erkrankung nach dem ersten Auftreten von Symptomen diagnostiziert wird. So wird bei Kindern und Heranwachsenden die Diagnose median erst nach 2 Jahren gestellt, bei Erwachsenen sogar erst nach 10 Jahren.5

Krankheitslast durch Gesundheitskosten, Symptome und eingeschränkte Lebensqualität

Die Eosinophile Ösophagitis ist assoziiert mit einer hohen klinischen Krankheitslast, die sich bei Erwachsenen in Symptomen wie Schluckbeschwerden und Bolusobstruktion zeigt bzw. bei Kindern in einer Nahrungsverweigerung sowie in besonders schweren Fällen in einer möglichen Wachstumsstörung.1,2,7-9

Diese fortschreitenden Symptome schränken die normale Nahrungsaufnahme ein und beeinträchtigen das soziale Leben, wie Restaurantbesuche oder gemeinsames Essen. Daher leiden Patienten mit Eosinophiler Ösophagitis unter einer eingeschränkten Lebensqualität.1,10,11 Das Absetzen von Therapien kann außerdem zu einem Rückfall und einem Wiederauftreten der Symptome führen.1 Bei fortgeschrittener Erkrankung können Aufenthalte in der Notaufnahme inklusive endoskopischer Dilatationen als Notfalleingriffe hinzukommen.14 Auch die Sorge über Notsituationen durch Bolusobstruktion vermindert die Lebensqualität.

Eine Umfrage zeigte:

Patienten mit Eosinophiler Ösophagitis machen sich vor allem Sorgen über einen Verlust ihrer Fähigkeit, normal zu essen, und über eine Dysphagie. Aber auch der Einfluss auf das soziale Leben beeinträchtigt viele Patienten.11,17

Fragebogen zur Lebensqualität bei Eosinophiler Ösophagitis

Es existieren verschiedene Fragebögen zur Beurteilung der Dysphagie und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) bei Patienten mit Eosinophiler Ösophagitis. Einer davon ist der EoE Impact Questionnaire (EoE-IQ), der 11 Fragen an Patienten mit Eosinophiler Ösophagitis enthält, um die emotionalen, sozialen, produktivitäts- und schlafbezogenen Auswirkungen der Erkrankung zu erfassen.18
Die Patienten können auf die Fragen zur Lebensqualität anhand einer 5-Punkte-Skala antworten, wobei ein Punkt „überhaupt nicht“ und 5 Punkte „extrem“ bedeuten.18

    Wie sehr treffen die Aussagen auf die letzten 7 Tage zu?

    1. Ich war von Symptomen der Eosinophilen Ösophagitis geplagt.

    2. Ich habe mir Sorgen über Schluckbeschwerden gemacht.

    3. Ich habe mir Sorgen über Ersticken gemacht.

    4. Ich war peinlich berührt.

    5. Ich habe mir Sorgen über Schluckbeschwerden in der Öffentlichkeit gemacht.

    6. Mir fiel es schwer, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen, bei denen gegessen wurde.

    7. Die Eosinophile Ösophagitis hatte einen Einfluss auf meine Beziehung zu meiner Familie.

    8. Die Eosinophile Ösophagitis hatte einen Einfluss auf meine Beziehung zu Freunden.

    9. Ich hatte Schwierigkeiten, bei der Arbeit oder in der Schule mitzuhalten.

    10. Ich bin der Arbeit oder Schule ferngeblieben.

    11. Ich hatte Schlafstörungen.

Ein höherer Gesamtwert deutet auf einen größeren Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität hin.18

    EoE = Eosinophile Ösophagitis
    EoE-IQ = Fragebogen zu Auswirkungen von EoE (EoE impact questionnaire)
    HRQoL = gesundheitsbezogene Lebensqualität (health-related quality of life)

    * Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung geschlechtsspezifischer Sprachformen verzichtet. 
    Sämtliche Personenbezeichnungen gelten aber selbstverständlich für alle Geschlechter.

    1. Lucendo AJ et al. United European Gastroenterol J 2017; 5(3): 335–358
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    4. Schoepfer AM et al. Gastroenterology 2013; 145(6): 1230–1236.e1–2
    5. Chehade M et al. J Allergy Clin Immunol Pract 2018; 6(5): 1534–1544.e5
    6. Dellon ES et al. Aliment Pharmacol Ther 2013; 38(6): 634–642
    7. Muir AB et al. Clin Exp Gastroenterol 2019; 12: 391–399
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    17. Taft TH et al. J Clin Gastroenterol 2011; 45(9): 769–774
    18. Dellon ES et al. Poster vorgestellt auf dem 2021 Virtual Annual Meeting of the American Academy of Allergy, Asthma, and Immunology (AAAAI); 26. Februar – 1. März 2021